„Die Organisatoren der Adventure Dog Runs haben mir einen Startplatz für den Trailrun am Semmering zur Verfügung gestellt. Da ich an dem Tag leider anderweitig verhindert war hat sich meine Sportlerin Kathrin sehr gefreut, an meiner Stelle laufen zu dürfen. Sie wollte bereits in den Jahren davor teilnehmen und hat sich die Zeit genommen, ausführlich über ihren Tag am Semmering zu berichten:“
The short Story: Gesehen, angemeldet, gestartet, für geil empfunden.
Die Facts zum Rennen in kurz:
- 6 Kategorien, davon 3 mit Hund zusätzlich machbar
- Easy & Walking (+Hund) 6,1 km, 326hm
- Fun (+Hund) 8,1 km, 431 hm
- Explorer (+Hund) 15,1 km, 1037 hm
- Survivor 2x Explorer Trail
- 6 h Endurance Trailrunning: min. 7x 6,1km um in die Wertung zu kommen
- Kids Run 1km, 70 hm
- Labstationen auf der Strecke und bei jeder Distanz (mehrmals) erreichbar
Mir wurde schon oft die Werbung der Events von Adventure Runs auf Facebook vorgeschlagen, am meisten wohl der Semmering Adventure Run. Nachdem die letzten Jahre einige Freunde dort dabei waren und auch dieses Jahr dabei sein wollten, wollte ich es doch auch mal wissen 😉
Lange habe ich mit mir gehadert. Ist ein Laufbewerb mit Hund Ende Mai überhaupt möglich?! Immerhin hatten wir schon in der Bundeshauptstadt einige Tage weit über 20 Grad, ein effektives Training ist zu dieser Zeit nur mehr semi möglich.
Ich habe mir die Temperaturen der letzten Jahre um diese Zeit angeschaut und war recht überrascht. Der Start liegt auf ~1200 hm beim Lichtensteinhaus, Bergstation Zauberberg Semmering, in dieser Zeit werden Temperaturen um die max 15 Grad erwartet.
Schnell stellte sich nicht mehr die Frage, ob das mit Hund möglich ist, sondern welches Equipment wird benötigt. Nach Rücksprache mit meiner Trainerin Barbara von Trailsports wurde mein Trainingsplan angepasst und die Fun Distanz ausgewählt. Tipp by the way: Früh buchen rentiert sich! Der Preis steigt bis kurz vor dem Event stark an, wer sparen will muss schnell sein ;).
Samstag: 4:30 Uhr Tagwache
Frühstück, Hunde versorgen stand am Plan. 6:00 Abfahrt Richtung Hütteldorf, wo unsere Freundin Sandra mit ihrer Hündin Indya auf uns warteten.
Ach ja! Noch gar nicht erwähnt, wer mich begleiten wird: Von der Fitness her hätten mich zwei meiner Hunde, Hexe oder Snö, begleiten können. Da ich aber doch gerne Canitrail (also auf Zug) laufen wollte, fiel die Wahl auf Snö, meinen 8 jährigen Husky Rüden.
8:54 Uhr planmäßige Ankunft bei der Talstation Zauberberg Semmering. Der Hauptparkplatz ist gratis.
Schon am Parkplatz waren unzählige Läufer und auch Moutainbiker*innen! Denn dort gibt es auch viele MTB Abfahrten, die Sportler dabei zu beobachten war schon cool. Aber ja, richtig gelesen: Talstation, der Start ist weiter oben 😉
Es gibt 2 Möglichkeiten zum Start zu kommen: entweder mit der Seilbahn (für die Adventure Run Teilnehmer vergünstigt für 10 €, Hunde kostenlos+Maulkorb) oder zu Fuß in ca. 45 min.
Am Parkplatz haben wir dann noch Marco aufgegabelt und wir gingen gemütlich langsam nach oben.
Ja, es war kalt und windig. Witterungsbedingt hatte ich sämtliche Kleidung mit, auch zum Wechseln. Start war für alle Kategorien um 10:30 Uhr, Kids 10:40 Uhr. Schon vorab wurde kommuniziert, dass der Start für die Teilnehmer der Dog-Kategorie unter Umständen 1 Std früher starten, falls es die Temperaturen erfordern, dies würden alle Teilnehmer 1-2 Tage vorher erfahren. Das brauchten wir nicht bei knapp 10 Grad.
Am Lichtensteinhaus waren so viele freudige Menschen und Hunde anzutreffen, dort konnte man kostenlos das Gepäck abgeben, die Toilette benutzen und sich setzen. Die Stimmung war super, das Wetter ebenso-Mix von Wolken und Sonne, leichter Wind – perfekt. Nach Abholen der Startnummer ging es auch schon ans Vorbereiten und Aufwärmen.
Es war ein Massenstart. Die Adventure Dogs haben sich ans Ende eingereiht und ließen die Menschen ohne Hund zuerst starten. Zu meiner Überraschung waren alle total erfreut über die Hunde und man konnte sich auch zwischen die Läufer gesellen. Wer aber sehr flott weg will, sollte ganz nach vorne ;). Die Zeit zählt, sobald man mit seinem Chip über die Linie trat, also konnte man hinten ruhig warten. Snö war super motiviert, alle anderen Hunde auch und so viel für uns dann auch das Go. Gleich zu Beginn bretterten wir die Forststraße hinab, bevor es zum ca. 3 km langen Anstieg kam. Das bergauf laufen über die Forststraße war sehr angenehm, nicht zu steil, aber lang. Am Ende, ca. bei km 3,5 kam eine Labstation und dort trennten sich auch die ersten Wege, denn die Easy&Walker sowie die Endurance Teilnehmer begaben sich auf die kürzere Strecke. Bei der Labstation gab es natürlich auch reichlich Wasser für die Hunde!
So führte unser Weg weiter Richtung Pollereshütte am Sonnwendstein (kleine Information: Weidegebiet, während der der Veranstaltung noch kein Vieh oben, aber falls man die Strecke im Sommer wandern möchte ist die Information wichtig). Hinter der Hütte versteckt ging ein kleiner Pfad hinab, liebevoll Gamsensteig genannt, es wird sich auch noch herausstellen warum.
Nach kurzem Downhill trennten sich die Wege der 8 und 15km Strecke. Weiter über Stock und Stein umrundet man langsam, mehr gehend als laufend, den Sonnwendstein. Kleine Hunde sind hier vom Vorteil, da diese super einfach über die Bäume gehoben werden können. Auf diesem, ca. 2 km langem Trailstück ist es unumgänglich, dass der Hund das Kommando „Langsam, Stopp, Hinter“ beherrscht. Ziehen ist da kaum mehr möglich. Am Ende wartet ein Weidezaun auf einem, welcher gut sichtlich markiert wurde. Schnell unten durch und weiter geht’s über eine holprige Wiese und ein weiterer steiler Anstieg wartete auf uns.
Am Ende kamen wir wieder bei der Labstation raus, wo wir uns nur auch auf die kürzere Strecke begaben, dem schönsten Stück der Strecke. Natürlich, nachdem es nochmals ordentlich bergauf ging.
Das Gipfelkreuz des Erzkogels immer vor Augen erlöste uns von dem Anstieg und uns eröffnete sie das Plateau am Kamm entlang. Die Aussicht bis hin zum Schneeberg war unglaublich! Mit frischer Energie gepackt sind wir am Kamm entlang gelaufen, mit frischen weichen Gras unter unseren Füßen. Die meiste Zeit der Strecke waren wir alleine unterwegs. Am Ende des Kammes erwartete uns ein steiler, wurzeliger Abstieg, auch hier muss der Hund Kommandosicher sein und man selbst trittsicher.
Im Hinterkopf machte sich langsam der Gedanke breit: „Wir sind anfangs direkt bergab gelaufen. Wir müssen nochmal bergauf theoretisch!“. So wurde die Freude über den Wurzelsteig gedämmt, denn kurz darauf befanden wir uns schon wieder beim Anstieg.
Kurz und knackig ging es hinauf, man hörte schon die Leute, die Musik und man wusste, nur mehr wenige Meter bis zum Ziel! Und wer saß da am Ende des Berges hochmotiviert? Natürlich Marco zum anfeuern, welcher auf gleicher Distanz ohne Hund unterwegs war, aber 20 Minuten vor uns im Ziel ankam.
Vom Jubel begleitet ging es mit Vollgas ins Ziel. Snö hat bis zum letzten Moment gezogen und wieder gezeigt, welch tolle Allrounder Huskies sind. Ich war mega stolz auf ihn, auch wenn er im Ziel nur die Hühner im Gatter im Kopf hatte.
Wir bekamen beide eine Medaille, alle Hunde bekamen eine fressbare und die Menschen eine bunte Finisher Medaille! Super cool: die fressbare Medaille (ein Schuh aus Rinderhaut) war an einem Schlüsselbund befestigt.
Im Ziel gabs reichlich Goodies für Hund und Mensch, Trinken und Snacks und jede Menge gute Laune.
Wenige Minuten später kam auch Sandra mit ihrer Indya ins Ziel. Im Ziel haben wir so viele nette Leute und Hunde wieder getroffen und am schönsten war es einfach alte Bekannte wieder getroffen zu haben.
Zu meiner absoluten Überraschung wurden wir sogar 3. Von 11 Teams!
Nach reichlich Tratsch und Klatsch machten wir uns auf dem Weg Richtung Talstation. Das Wetter war mittlerweile super sonnig und angenehm warm. Am Parkplatz verabschiedeten wir uns von Marco (welcher im Übrigen 2. wurde – Gratulation!) und fuhren retour nach Wien.
Ab jetzt hieß es nur mehr Seele baumeln lassen und den restlichen Tag genießen!
Fazit: Wir sehen uns nächstes Jahr fix wieder!!
Und falls jetzt einige verschreckt sind, ob da nur Hunde mit Zughunde-Equipment am Start erlaubt sind: natürlich nicht! Dein Hund kann dich auch einfach begleiten, wichtig ist, dass der Hund ein gut sitzendes Brustgeschirr trägt, du einen Laufgürtel (Empfehlung, da beide Hände frei zum Laufen) und eine passende Laufleine euch verbindet.
Du bist ein Canicrosser mit starkem Zughund und fragst dich, ob dies ebenfalls zu euch passt? JA-definitiv, möchtest du mit deinem Hund ambitioniert rennen, kann ich dir die 6 km Runde ans Herz legen, der zusätzlich 2 km Gamsensteig auf der 8km langen Strecke ist wirklich nicht einfach und mit einem sehr motivierten Hund, sicher auch anstrengend.
Vielen Lieben Dank an erster Stelle an Barbara, deine Vorbereitung mit den Trainingsplänen hinsichtlich des Trailruns war wie immer perfekt, Danke an das Team und Organisatoren des Adventure Runs, Danke an das Lichtensteinhaus, Danke an Mamo Pet Sports, Danke fürs Taxi liebe Sandra, danke an alle Freunde, die wir getroffen haben und Danke Snö, dass du jeden Blödsinn mit mir mit machst.
Unser Equipment
(keine Werbung da selbst gekauft):
Hund:
– TroP Core Harness
– Non-Stop Bungee Leash
– Keine Booties erforderlich auf diesem Trail!
Mensch:
– Dynafit Feline SL Running Shoes
– Non-Stop CaniX Belt
– Ich habe einen Trinkrucksack dabei gehabt, für Wasser und Windjacke, Wasser habe ich jedoch nicht benötigt
Hindernislauf am 4. September 2022, Mürzzuschlag
Die nächste Möglichkeit für euch, einen abenteuerlichen Lauf mit eurem Hund zu erleben:
Wähle zwischen 2,5 km, 5 km oder 10 Km. Dies entspricht einer, zwei oder vier Runden. Für Läufer und Walker, mit oder ohne Zeiterfassung. Finsiher-Medaille für Mensch und Hund. Inklusive Sprünge über kleine Bäume und Reifen, kurze Laufpassagen durch seichtes Wasser sowie kriechen durch große Rohre.